Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten

Reizdarm-Beschwerden und andere Symptome

Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Beschwerden der Betroffenen sind vielfältig: Im Vordergrund steht häufig eine Darm-Symptomatik mit Unwohlsein, Völlegefühl und Blähungen nach dem Essen. Stuhlunregelmäßigkeiten mit Verstopfung, Durchfall oder dem Wechsel von Verstopfung und Durchfall sind ebenfalls typisch.

Oftmals fühlen sich Betroffene mit der Diagnose „Reizdarm-Syndrom”, mit der sie vom Arzt entlassen werden, allein gelassen.

Nicht erklärbare Gewichtszunahme oder die Schwierigkeit, überflüssige Pfunde wieder los zu werden, können in gleicher Weise mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten in Verbindung stehen wie Gelenk-, Muskel- oder Kopfschmerzen. Auch Müdigkeit, Erschöpfung und depressive Verstimmungen können die Folge von Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten sein.

Ursachen von Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten

Da Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten einen mehr oder weniger ausgeprägten Mangel an Mikronährstoffen zur Folge haben, können sie die Entwicklung und das Fortschreiten von krankhaften Prozessen erklären. Nahrungsmittel können aus sehr unterschiedlichen Gründen nicht gut vertragen werden.

Mögliche Ursachen:

  • Nahrungsmittelallergien und andere Reaktionen des Immunsystems auf Nahrungsmittel
  • Laktose-, Fruktose- oder Sorbit-Intoleranzen – die eingeschränkte Fähigkeit, Milchzucker, Fruchtzucker oder den Zuckeraustauschstoff Sorbit zu verwerten
  • Histamin-Intoleranz – die Unverträglichkeit des mit der Nahrung aufgenommenen Histamins
  • Gluten-Unverträglichkeiten mit unterschiedlichen Reaktionen des Immunsystems auf das Klebeeiweiß im Getreide
  • Nahrungsunverträglichkeiten bei mangelnder Enzymproduktion der Bauchspeicheldrüse oder eingeschränkter Produktion von Gallensäure mit Verwertungsstörungen der Nahrungsmittel

In seltenen Fällen sind Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten genetisch bedingt (z.B. Zöliakie oder Laktose-Intoleranz).

Stress und Antibiotika

Viel häufiger sind Unverträglichkeiten die Folge von häufigen Antibiotikatherapien mit einer bakteriellen Fehlbesiedelung (Dysbiose) und Zerstörung des bakteriellen Schutzfilmes des Darmes oder infektiösen Darmerkrankungen, wie man sie typischerweise auf Reisen erwerben kann. Die Veränderung der Darmzellen führt zu einer Funktionsstörung – zu einer Aufnahmestörung und damit zu Mangelsituationen von Mikronährstoffen.

Chronischer Stress kann ebenfalls zu einer Veränderung des Gefüges der Darmzellen führen, den Darm durchlässiger machen und zu Unverträglichkeiten führen.

Diagnostik und Therapie von Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten

Um Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten zu diagnostizieren, ist wegen der Komplexität der Thematik die Zusammenarbeit mit einem Speziallabor sinnvoll. In einem Stufenplan werden Schritt für Schritt die einzelnen Ursachen untersucht, um dann zu einer genauen Diagnose zu finden.

Bei der Therapie von Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten müssen drei Therapieansätze parallel laufen: Die regenerierende Therapie des Darmes, das (meist vorübergehende) Meiden der unverträglichen Nahrungsmittel und der Ausgleich des Mikronährstoffmangels.