Rauchen

Frauen gehen ein höheres Gesundheitsrisiko ein

Frauen haben ein kleineres Lungenvolumen als Männer, deshalb können die Schadstoffe beim Inhalieren viel tiefer in die Lunge eindringen. Die Gesundheitsschäden sind dadurch viel größer als bei Männern – und das auch schon bei geringem Nikotinkonsum. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Die Lunge von Frauen erholt sich nach einem Rauchstopp doppelt so schnell wie die Lunge von Männern.

Für junge Mädchen hat Rauchen besonders schwere Folgen, da sich dadurch die Entwicklung der Lungen verlangsamt. Für Jungen gilt das nicht im gleichen Maße.

Die Fruchtbarkeit leidet unter dem Rauchen. Raucherinnen können im Vergleich zu Nichtraucherinnen ihren Kinderwunsch nicht so schnell verwirklichen. Auch das Rauchen des Mannes führt zu einer Reduktion der Spermienqualität.

Rauchen in der Schwangerschaft

Das Rauchen in der Schwangerschaft – auch das Passivrauchen! – stellt ein sehr hohes Risiko für die Entwicklung des Ungeborenen dar: Nikotin behindert die Durchblutung der Placenta und führt zu einer schlechteren Nährstoffversorgung des Kindes. Kohlenmonoxid verschlechtert die Sauerstoffversorgung des Kindes. Beides kann erhebliche, mitunter tödliche Folgen für das Kind haben.

Raucherinnen haben ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten und Totgeburten. Raucherinnen riskieren vorzeitige Wehen, vorzeitigen Blasensprung und Placentaablösung.

Kinder von Raucherinnen haben ein geringeres Geburtsgewicht, ein höheres Risiko für plötzlichen Kindstod, eine erhöhte Infektanfälligkeit, eine erhöhte Allergiebereitschaft, ein höheres Risiko für körperliche und geistige Entwicklungsstörungen und sie erkranken häufiger an ADHS. Als Erwachsene haben sie ein höheres Risiko für Übergewicht, Altersdiabetes und bestimmte Krebsarten.

Rauchen beeinflusst die Funktion der Eierstöcke

Raucherinnen kommen früher in die Wechseljahre, und die hormonellen Schutzwirkungen gehen daher früher verloren.

Erhöhtes Risiko für gynäkologische Krebsarten

Raucherinnen haben ein höheres Brustkrebsrisiko. Dies gilt auch schon bei geringem Nikotinkonsum (3-4 Zigaretten pro Tag). Darüber hinaus haben Raucherinnen ein höheres Risiko für Gebärmutterhalskrebs – und das bereits auch bei wenigen Zigaretten pro Tag.

Rauchen und Pille vertragen sich nicht

Raucherinnen haben ein deutlich höheres Thrombose-Risiko. Durch die Pilleneinnahme ist das Thrombose-Risiko ebenfalls erhöht. Beides zusammen kann sich besonders negativ auf das Thrombose-Risiko auswirken.

Spürbare Auswirkungen des Rauchens bei Frauen

Bei Mädchen und Frauen werden die Auswirkungen des Rauchens schneller sichtbar. Rauchen ist ein „Beauty-Killer“. Die Haut von Raucherinnen altert viel schneller als die von Nichtraucherinnen. Auch mangelnde Fitness, Atemlosigkeit und Asthma stellen sich bei Frauen viel eher ein.

An dem typischen Raucherhusten leiden Frauen viel häufiger und früher als Männer. Wenn Sie jedoch mit dem Rauchen aufhören, werden die Hustenanfälle im ersten Jahr zurückgehen, da sich das durchs Rauchen zerstörte Flimmerepithel der Lunge wieder neu bildet.

Mit welchen Krebsrisiken müssen Raucherinnen rechnen?

Raucherinnen haben ein achtmal höheres Risiko an Lungenkrebs zu erkranken und zu sterben als Nichtraucherinnen. Frauen müssen bei gleicher Zigarettenzahl mit einem bis zu 70% höheren Lungenkrebsrisiko rechnen als Männer. Lungenkrebs bei Frauen tritt häufiger in einer aggressiveren Form auf.

Nach 10 Jahren Rauchstopp haben ehemalige Raucherinnen jedoch das gleiche Lungenkrebsrisiko wie Nichtraucher.

Raucher haben ein erhöhtes Risiko für bösartige Tumore von Lippen, Zunge, Mundboden, Kehlkopf, Speiseröhre, Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse, Harnblase, Nieren, Prostata, weißen Blutkörperchen, Gebärmutterhals und Brüsten.

Risiken für Gefäßerkrankungen bei Raucherinnen

Schon bei 3 Zigaretten pro Tag haben Raucherinnen ein doppelt so hohes Risiko für Herzinfarkt im Vergleich zu Nichtraucherinnen. Bei Rauchern gilt dies erst bei 6 Zigaretten pro Tag.

Die gute Nachricht: Nach einem Jahr Rauchstopp hat sich Ihr Herzinfarktrisiko halbiert, nach 15 Jahren Rauchstopp ist Ihr Risiko an Herzinfarkt zu sterben fast so niedrig, als hätten Sie nie geraucht.

Das Risiko für Hirninfarkt ist doppelt so hoch bei Rauchern wie bei Nichtrauchern.

Periphere Verschlusskrankheiten treten bei Rauchern viermal so häufig auf wie bei Nichtrauchern. Aber stellen Sie sich vor: Nach fünf Jahren Rauchstopp entspricht Ihr Schlaganfallrisiko dem eines lebenslangen Nichtrauchers.

Weitere Krankheiten, die in Verbindung mit dem Rauchen stehen

Raucher haben ein erhöhtes Risiko für COPD („Infarkt der Lunge“), Altersdiabetes, Thrombose, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Immunschwäche, Wundheilungsstörungen, Allergien, Minderung der Sehkraft, Minderung der Leistungsfähigkeit und Erektionsstörung.

Was macht das Rauchen eigentlich so gefährlich?

  • Tabakrauch enthält ca. 4000 gesundheitsschädigende Stoffe, davon sind über 70 karzinogen.
  • Tabakrauch enthält neben Nikotin noch fünf weitere Suchtstoffe.
  • Tabakrauch enthält die gleichen Mengen an Kohlenmonoxid wie die Abgase eines Benzinmotors.
  • Tabakrauch enthält weitere toxische Verbindungen wie Blausäure, Stickoxide, Ammoniak, Dioxin und Schwefelwasserstoffe.
  • Tabakrauch enthält karzinogene Verbindungen wie Formaldehyd, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, 2-Naphtylamin, Nitrosamine, Acrylamid, Benzol, Vinylcorid, Chrom, Blei, Cadmium, Arsen, Teer, Nickelcarbonyl, Polonium 210 u.a.
  • Tabakrauch enthält eine radioaktive Substanz, Polonium 210. Raucher haben eine durchschnittliche jährliche Polonium-210-Belastung von ca. 500 mSv pro Jahr. Ab 100 mSV pro Jahr besteht ein erhöhtes Krebsrisiko, ab 2000 mSv eine lebensbedrohliche Strahlenvergiftung.

Wenn Jugendliche rauchen

Kinder im kritischen Alter wollen gern alles ausprobieren, und viele Freunde und Mitschüler rauchen. Was können Sie Ihrem Kind mit auf den Weg geben, damit es erst gar nicht probeweise raucht?

Stärken Sie das Selbstverstrauen Ihres Kindes im Sinne von „nur tote Fische schwimmen mit dem Strom“.

Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie stolz darauf sind, dass es standhaft geblieben ist.

Klären Sie auf, dass Nikotin ein sehr hohes Suchtpotential hat. 31,9% aller Probierer werden abhängig. Das ist fast jeder Dritte. Und das Abhängigkeitspotential ist höher als bei Heroin, Kokain, Alkohol oder Cannabis.

Das größte Geschenk, das Sie ihrem Körper machen können: Rauchstopp

Es ist bekannt, dass es häufig nicht leicht ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Deshalb überlegen Sie sich erst einmal, warum es gut für Sie wäre, mit dem Rauchen aufzuhören. Zum Beispiel, weil Sie ohne Mehrarbeit Geld verdienen könnten, weil Sie etliche Lebensjahre und Lebensqualität geschenkt bekommen könnten, weil Sie lange attraktiv und vital bleiben möchten, oder weil Sie Verantwortung für Ihre Kinder haben, ihr Vorbild sein und ihre Gesundheit schützen wollen.

Dieses Vorgehen fördert Ihre Motivation.

Wenn Sie besonders willensstark sind, werden Sie von jetzt auf gleich aufhören können.

Für die meisten wird es sinnvoll sein, sich kompetente Hilfe zu suchen.
Hier einige Adressen:
www.tabakkontrolle.de
www.rauchfrei-programm.de
www.irt-rauchfreiwerden.de

Akupunktur hat sich beim Rauchstopp als eine gute Unterstützung erwiesen, standhaft zu bleiben.